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Background
Accurate positioning of the glenoid component in reverse total shoulder arthroplasty is important since it reduces prosthesis-related complications. Conventional instrumentation is still the gold standard. However, patient-specific instrumentation using 3-D printed guides, as well as computer-assisted navigation, is gaining more and more importance. Augmented reality has been established to enable the surgeon to have more precision in the positioning and inclination of the glenoid component. A new technique called “NextAR” (©Medacta) supports the surgeon during operation by guidance on bone preparation, instrument navigation, and implant placement, using virtual reality goggles or displays. The aim of this study was to determine a learning curve for reversed total shoulder arthroplasty by a high-volume single shoulder surgeon using the NextAR system.
Methods
We performed retrospective data analysis of the first 20 cases of one high-volume single shoulder surgeon performing reversed total shoulder arthroplasty using the NextAR system. Parameters such as anesthesia time, surgical time, length of hospital stay, classification of the American Society of Anesthesiologists, body mass index, intraoperative blood loss, and complications were analyzed.
Results
We found significant decreases in measures like surgery time (p = 0,001), amount of blood loss during surgery (p = 0,005), and anesthesia time (p = 0,08). A remarkable turning point of blood loss occurs within the fifteenth surgery. A significant reduction of the operation time is shown at the fourteenth operation. Looking at blood loss and operation time together using a standardized cumulative curve, a significant reduction of the cumulative score is found within the fifteenth surgery.
Conclusion
Significance was found in surgery time as well as in the amount of blood loss. However, these results may not be generalizable since they depend on further conditions. Future studies could provide information about other outcome parameters and learning curves of several surgeons performing reversed total shoulder arthroplasty with augmented reality applications.
Zusammenfassung
Jugendliche mit Geschlechtsinkongruenz sind vulnerabel und weisen häufig begleitende psychische Störungen auf. Die Beratung soll den Einbezug der Sorgeberechtigten in den Behandlungsprozess beinhalten. Psychotherapie zur Förderung des Selbstwertgefühls und zur Unterstützung der Identitätsentwicklung sowie zur Behandlung der Begleitstörungen soll niederschwellig angeboten werden. Die Unterstützung der Jugendlichen durch das Umfeld kann die Prognose für die psychische Gesundheit bei geschlechtsinkongruenten Jugendlichen verbessern und steht in der Beratung im Vordergrund. Eine abgestufte medizinische Behandlung kann den körperdysphorischen Leidensdruck mindern und zur Verbesserung der psychischen Gesundheit beitragen. Zur Indikationsstellung ist ein sorgfältiger diagnostischer Prozess sowie eine Nutzen-Risiko-Abwägung im Einzelfall nach Prüfung ethischer Prinzipien und unter Einbezug der national konsentierten und internationalen Leitlinien gefordert.
The integration of artificial intelligence (AI) into medical education and advanced training is gaining in importance. Especially in advanced surgical training AI offers potential to support both theoretical and practical learning processes. Applications include interactive chatbots, digital assistance systems and automated assessment of surgical skills using computer vision and machine learning. This article provides an overview of current developments, opportunities and challenges of AI in advanced surgical training.
Zusammenfassung
Pathologische Brandstiftung oder Pyromanie hat ihren Ursprung in den Störungskonzepten der frühen Psychiatrie des 19. Jahrhunderts. Die Störung ist im Klassifikationssystem ICD-10 und in der nachfolgenden ICD-11 als Impulskontrollstörung klassifiziert. In der klinischen Praxis wird die Diagnose einer Pyromanie nur selten gestellt, da Straftäter in der Regel Ausschlusskriterien, die mit der erfolgten Brandstiftung in Verbindung stehen, vorweisen. Es ist zu diskutieren, ob dieser Störungsbegriff überholt ist und einer Revision oder der Aufgabe bedarf.
Zusammenfassung
Einleitung, Fragestellung Zur Behandlung von Verhaltenssüchten ist wenig klinische Forschung vorhanden. Daher werden in dieser Studie die Patientencharakteristika aus den ersten 2 Jahren des Therapiemodells der Privatklinik Meiringen beschrieben sowie Auffälligkeiten und Veränderungen im psychischen Zustand der Patienten statistisch analysiert.
Methoden Insgesamt 49 Personen zwischen 18 und 64 Jahren wurden aus dem stationären Setting eingeschlossen. Die Patientencharakteristika wurden mit deskriptiver Statistik dargestellt. Anhand validierter Messinstrumente wurde der psychische Zustand der Patienten zum Eintritts- und Austrittszeitpunkt erfasst und analysiert.
Resultate Die Analyse zeigte einerseits, dass alle Studienteilnehmenden neben der Verhaltenssucht an anderen psychischen Komorbiditäten litten. Am häufigsten trat die Depression auf. Zudem variierte die Verteilung und das Vorkommen der Komorbiditäten je nach Verhaltenssucht. Andererseits zeigte sich auch eine deutliche Verbesserung der psychischen Belastung zwischen der Ersterhebung und der Letzterhebung
Schlussfolgerungen Die Studie gibt einen explorativen Einblick in Eigenheiten der Patientencharakteristika im stationären Setting und einen Überblick ihres Komorbiditätsspektrums. Leider verunmöglicht der retrospektive Charakter der Studie genauere Aussagen über die Wirksamkeit der Therapie.
Zusammenfassung
In der Debatte um die Unzulänglichkeiten des aktuellen deutschen Rechtsrahmens bezüglich des § 64 des deutschen Strafgesetzbuches zeigen die in der Schweiz neben der stationären forensischen Suchtbehandlung bereits etablierten ambulanten Suchtmaßnahmen einen möglichen Reformansatz auf. Obgleich suchtpsychiatrische ambulante Therapien empirisch als effektiv und kosteneffizient gelten, konnten die Schweizer Fortschritte in der ambulanten Behandlung abhängigkeitserkrankter RechtsbrecherInnen bisher aufgrund geringer Fallzahlen nicht bzw. nur unzureichend evaluiert werden.
Der vorliegende Artikel stellt die Behandlungsdaten von 7 Jahren (Vollerhebung mit n = 76 PatientInnen) suchtspezifischer, forensischer Behandlung des Spezialangebots Ambulante Suchtmaßnahmen der Forensischen Psychiatrie und Psychotherapie in Zürich im Hinblick auf Demografie, protektive Faktoren, psychiatrische Vorgeschichte, Belastung mit forensisch relevanten Risikofaktoren, juristische Rahmenbedingungen, Delinquenz, Behandlungsverlauf sowie Schwierigkeiten in der Behandlung und Redelinquenz vor.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Behandlung abhängigkeitserkrankter RechtsbrecherInnen in einem ambulanten forensischen Setting mit einer suchtspezifischen und forensischen Expertise sinnvoll und möglich ist – selbst bei einer schwer belasteten Klientel. Ein solches Angebot bietet die Möglichkeit einer alltagsnäheren und damit auch tragfähigeren Einbeziehung protektiver Faktoren sowie die parallele Etablierung von struktur- und stabilitätfördernden Elementen vor dem Hintergrund individueller Lebenswelten.
Zusammenfassung
Vorgestellt wird die 9‑jährige Mara mit progressiver körperlicher Schwäche bei Kachexie, Licht- und Lärmempfindlichkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen sowie seit Monaten auf die Kernfamilie reduzierten sozialen Kontakten. Mara lebte in einem reizabgeschirmten Raum. Die Mutter hatte eine vergleichbare Symptomatik, die – wie anfangs die von Mara – als Chronic Fatigue Syndrome/Myalgic Encephalitis (CFS/ME) eingeordnet worden war.
Der akute Rückgang der Symptomatik bei Aufnahme auf unsere psychosomatische Station mit Trennung von der Mutter sowie die detaillierte (Beziehungs‑)Anamnese und Einordnung der auffälligen Interaktions- und Verhaltensmuster führten nach dem Ausschluss einer organischen Ursache zur Diagnose Münchhausen-by-Proxy-Syndrom (MbpS) und ermöglichten es, Mara erfolgreich zu behandeln.
Patient-reported outcome measures (PROM) are crucial for evaluating treatment outcomes in both, scientific research and clinical practice. Standardizing the use of validated PROMs is essential to improve data comparability and enhance patient care, particularly in the context of elbow-related conditions.. For elbow-related diseases, over 70 scoring systems exist but many lack validation, particularly in the German language; however, a standardized and validated documentation is essential to ensure reliable and comparable results in both, clinical work and research. The aim of this study is to evaluate frequently used PROMs for elbow function and to provide recommendations based on their psychometric properties, particularly focusing on available German language adaptations. The selected elbow PROMs were reviewed with respect to psychometric properties, such as reliability, validity and clinical relevance (minimal clinically important difference, MCID). Based on these criteria the Mayo elbow performance score (MEPS), the Oxford elbow score (OES), the patient rated elbow evaluation (PREE) and the patient rated tennis elbow evaluation (PRTEE) were selected. Data from validation studies were included to assess the suitability of the scores for clinical use in German-speaking populations. While the MEPS is the most widely used scoring tool worldwide, both the OES and the PREE exhibit superior psychometric properties. For specific diseases, such as lateral epicondylitis, the use of the PRTEE is particularly recommended.
Zusammenfassung
Häusliche Gewalt verursacht nicht nur unermessliches Leid bei den Betroffenen, sondern stellt auch ein gesellschaftspolitisches Problem dar, weil sie im weitesten Sinne Gegengewalt erzeugt. Kinder und Jugendliche, die von elterlicher Paargewalt betroffen sind, haben nicht nur ein höheres Risiko, selbst Opfer von Gewalt zu werden, sondern auch ein höheres Risiko, sich gewalttätig zu verhalten. Die Folgen sind manchmal noch Jahre später zu spüren. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist Gewaltprävention auf den verschiedensten Ebenen notwendig. Dazu müssen alle am Fall beteiligten Fachkräfte zusammenstehen und für die Formen, Auswirkungen und Folgen von häuslicher Gewalt sensibilisiert werden. Der Beitrag des Bedrohungsmanagements besteht u. a. darin, die Fachkräfte bei der Risikoeinschätzung zu unterstützen und Wissen zu vermitteln.
Zusammenfassung
Ziel Verschiedene Zugangswege zu stationsäquivalenter Behandlung sowie Unterschiede zwischen direkt in StäB aufgenommenen und verlegten Patient:innen, im Hinblick auf Baselineunterschiede und Behandlungsergebnisse, wurden untersucht.
Methodik Baselineunterschiede wurden mithilfe explorativer Gruppenvergleiche untersucht, Behandlungseffekte nach Zugangsarten mithilfe einer Regressionsanalyse.
Ergebnisse Von 200 StäB Nutzenden wurden 144 (72%) direkt in StäB aufgenommen, während 56 (28%) Personen nach einer stationären Behandlung zuverlegt wurden. Signifikante Unterschiede zwischen den Standorten wurden bezüglich des Anteils direkter StäB Aufnahmen identifiziert (p=0,04). Direktaufnahmen wiesen eine höhere Prävalenz von affektiven Störungen auf (51%), während Verlegungen relativ häufiger mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis (34%) assoziiert waren. Bezüglich der Behandlungseffekte zeigten sich keine relevanten Unterschiede.
Schlussfolgerung Der Zugang zur StäB-Behandlung wird für verschiedene Patient:innengruppen flexibel genutzt, Behandlungsergebnisse unterscheiden sich nicht wesentlich. Aufsuchende Angebote sollten noch flexibler gestaltet werden, als das starre Gerüst von StäB derzeit erlaubt.
Zusammenfassung
Der Einsatz von Psychedelika in Psychiatrie und Psychotherapie wird vertieft wissenschaftlich untersucht, national wie international zunehmend fachlich und gesellschaftlich diskutiert sowie international bereits teilweise klinisch praktiziert. Der Artikel bietet eine kurze Standortbestimmung auch hinsichtlich Evidenzlage, kritischer klinischer Fragen und Risiken. Rechtliche, ethische und ökonomische Aspekte werden beleuchtet, therapeutische Qualifikationen möglicher Anwender werden diskutiert und es wird unter Benennung noch aktueller Herausforderungen auf eine mögliche klinisch-psychiatrische Einbettung eingegangen. Insgesamt wird besprochen, unter welchen Voraussetzungen in der Anwendung von Psychedelika ein gewisses Potenzial hinsichtlich Erweiterung des Behandlungsspektrums psychischer Erkrankungen liegen könnte, insb. angesichts auch unter derzeitigen Methoden häufig therapieresistenter und chronischer Verläufe. Auf jeden Fall wären wesentliche grundsätzliche Fragen vor einer eventuellen Einführung zu klären.
Zusammenfassung
Die Novellierung von § 64 des Strafgesetzbuches (StGB) ist am 01.10.2023 in Kraft getreten. Es erfolgte u. a. eine Spezifizierung des „Hangs“: Gefordert sind nun das Vorliegen einer Substanzkonsumstörung und in dessen Folge eine dauernde und schwerwiegende Beeinträchtigung von Lebensgestaltung, Gesundheit, Arbeitsfähigkeit oder Leistungsfähigkeit („Hangkriterien“). In einer vorangegangenen Arbeit der Verfasser (Schwarz und Stübner 2023) wurde eine retrospektive Aktenanalyse durchgeführt bei n = 70 männlichen Patienten, deren Unterbringung gemäß § 64 StGB in der Klinik für Forensische Psychiatrie am Bezirksklinikum Ansbach (Bayern) zwischen dem 01.07.2021 und dem 30.06.2022 beendet worden war (Querschnittvollerfassung). In der hier vorliegenden explorativen Sekundäranalyse dieser Daten sollte nun ein etwaiger Zusammenhang zwischen dem Therapieergebnis (bedingte Entlassung aus der Maßregel oder vorzeitige Erledigung) und der im jeweiligen Fall vorliegenden Art und Anzahl der Hangkriterien fokussiert werden. Es zeigte sich, dass bei Patienten mit einem regulären Therapieabschluss im Durchschnitt höhere Anzahlen von Hangkriterien vorgelegen hatten, insbesondere Beeinträchtigungen der Arbeitsfähigkeit. In dieser Gruppe waren allerdings weniger schwere psychiatrische Komorbiditäten zu verzeichnen. Zwischen den einzelnen Hangkriterien wurden teils hochsignifikante Zusammenhänge ermittelt. Insgesamt deutet sich an, dass die neue Konturierung des Hangbegriffs zu einer gezielteren Zuweisung von Patienten, die von den spezifischen Therapieangeboten in einer Entziehungsanstalt profitieren, führen könnte. Zudem scheinen sich die rechtswissenschaftlich intendierten Verbesserungen mit erfahrungswissenschaftlichen Methoden abbilden zu lassen.
Zusammenfassung
Der Beitrag befasst sich mit den Unterschieden, aber auch Gemeinsamkeiten der forensisch-psychiatrischen Begutachtung und Therapie. Er macht deutlich, dass medizinethische Maximen in beiden Arbeitsbereichen gültig sind. Psychotherapeutische Expertise und eine therapeutische Haltung sind von hoher Bedeutung für die gutachterliche Untersuchung bzw. die Aussagekraft der dabei erhobenen Befunde. Außerdem beeinflusst die Wahrnehmung der Begutachtung durch die zu begutachtende Person deren Einstellung zur Therapie, weshalb ein transparenter und psychoedukativer Ansatz empfohlen wird.
Zusammenfassung
Den Begriff Psychopathologie begleitet in jüngerer Zeit eine deutliche Ambivalenz: Positiv konnotiert, steht er für eine personzentrierte, methodenbewusste Zugangsweise zur psychisch erkrankten Person. Kritische Einwände jedoch identifizieren bei der Psychopathologie Tendenzen zu unreflektierter Medikalisierung, Pathologisierung und Stigmatisierung. Besondere praktische Relevanz gewinnt diese Debatte für die psychiatrische Diagnostik im Sinne von ICD-10/ICD-11 und DSM-5-TR. Im 21. Jh. werden Befürchtungen lauter, die zwar international etablierte, jedoch weiterhin an der traditionellen Kraepelin’schen Nosologie orientierte operationalisierte Diagnostik könne mit Blick auf jüngere Forschungsentwicklungen den wissenschaftlichen Horizont der Psychiatrie unvertretbar einengen.
Vor diesem ebenso komplexen wie praxisrelevanten Hintergrund versteht sich die vorliegende Arbeit als Plädoyer dafür, psychopathologische Denktraditionen als wertvolle Grundlagen psychiatrischen Handelns anzuerkennen, gerade auch im forensischen Umfeld. Weit entfernt von bloßer Historisierung oder unkritischer Idealisierung, weist die Psychopathologie, unbeschadet ihrer empirisch-deskriptiven Anteile, auch im 21. Jh. das Potenzial auf, einer personzentrierten Haltung, ja – im Sinne des Mikrobiologen und Wissenschaftstheoretikers Ludwik Fleck (1896–1961) – einem der Psychiatrie in besonderer Weise angemessenen „Denkstil“ Ausdruck zu verleihen. Der offene Dialog mit der aktuellen psychiatrischen Forschung im Sinne der „Anschlussfähigkeit“ ist dafür unabdingbar. Ergänzend zur theoretischen Reflexion wird der Praxisbezug mit Blick auf eine viel diskutierte jüngere Entscheidung des Schweizerischen Bundesgerichtes hergestellt.
Zusammenfassung
Ziel Die stationsäquivalente Behandlung (StäB) ist neuartig in Deutschland und bedarf daher einer Qualitätsentwicklung. Es wird ein Best Practice Modell (BPM) für StäB aus Sicht von Nutzer*innen erarbeitet.
Methodik 1. Sammeln und Ordnen der Evidenz zu Qualitätskriterien (Literaturrecherche; n=55 Interviews), 2. Qualitative Inhaltsanalyse und Formulierung von Kriterien; 3. Konsentierung und Gruppierung der Kriterien (modifiziertes Delphi-Verfahren).
Ergebnisse Es wurden 58 Best Practice Kriterien in 8 Gruppen entwickelt: 1. Information, Zugang und Krisenmanagement; 2. Rahmen der Behandlung, Behandlungsende und Kontinuität; 3. Terminplanung, Organisation der Kontakte und Flexibilität; 4. Praktische Unterstützung und Aktivierung; 5. Behandlungs- und Therapieangebote; 6. Behandlungsteam und Mitarbeiter*innen; 7. Angehörige, Bezugspersonen und Community und 8. Privatsphäre und Verhalten im häuslichen Umfeld.
Schlussfolgerung Das BPM gibt erste Hinweise für eine nutzer*innenfokussierte Überprüfung der Umsetzung von StäB.
ZUSAMMENFASSUNG
Die herkömmlichen Diagnosesysteme wie ICD und DSM haben Schwierigkeiten, die Vielfältigkeit der Manifestationen beispielsweise der depressiven Störung reliabel abzubilden. Dies ist aber eine Voraussetzung für die Entwicklung neuer Therapiestrategien, die differenziell die unterschiedlichen Manifestationen berücksichtigt. Mit funktioneller Bildgebung, insbesondere mit Konnektivitätsmessungen zwischen verschiedenen Arealen, erscheint eine neurobiologische Binnendifferenzierung der Depression möglich geworden. Es werden 2 Arbeiten vorgestellt, in denen depressive Patienten aufgrund ihrer Konnektivitässignaturen aus fMRT-Messungen verschiedenen Biotypen zugeordnet werden. Drysdale et al. 12 legen Unterschiede in der Psychopathologie ihrer Typisierung zugrunde und erarbeiten einer Lösung mit 4 Biotypen. Diese Lösung hat sich mittlerweile als statistisch nicht haltbar herausgestellt. Tozzi et al. 15 nutzen Konnektivitäts- und Aktivierungssignaturen und zeigen eine statistisch robuste Lösung mit 6 Biotypen. Allerdings gibt es nur schwache Bezüge zur Psychopathologie. Beide Konzeptionen tragen vielversprechende Ansätze in sich, müssen sich aber in der therapeutischen Praxis bewähren.
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