Evangelische Hochschule Ludwigsburg
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Zusammenfassung Dörner und Rundel (2023) untersuchten, wie Volkhochschulen in Sachsen-Anhalt in der Pandemie organisational agierten und monieren dabei die Disparität von normativen Ansprüchen und Umsetzung. Der Beitrag hinterfragt diese Kritik und erweitert die Perspektive durch organisationstheoretische Ansätze. Volkshochschulen werden demnach als komplexe Netzwerke gedeutet, die sowohl intern als auch in ihren kommunalen Verankerungen unterschiedlich agieren. Die einzelnen Einrichtungen bildeten unter Druck pragmatisch lokal-stabilisierende Verhaltensmuster aus. Zu vermuten ist, dass dazu auch Reaktionsmuster gehören, die bislang nicht im Fokus organisationspädagogischer Forschungen stehen.
Zusammenfassung Dieser Beitrag versteht sich als spiegelbildliche Erwiderung auf den Beitrag von Leonhard Menges in diesem Band zur Frage nach der Existenz eines freien Willens. Menges plädiert ausgehend von Bettina Bussmanns philosophiedidaktischem Dreieck dafür, der Philosophie und den empirischen Wissenschaften in der Diskussion dieser Frage sehr unterschiedliche Aufgaben zuzuweisen, die in klar trennbaren Phasen aufeinander folgen. Teil II des Beitrags will zeigen, dass Philosophie und empirische Wissenschaften von Anfang an gemeinsam zu denken sind, da die Philosophie, wenn es um eine Beantwortung statt nur um das rationale Durchdringen lebensweltlich relevanter Fragen geht, auf sich allein gestellt Gefahr läuft, statt rationaler Erkenntnis nur weltanschauliche Bekenntnisse zu produzieren.
Guter Unterricht ist zielorientiert. Dieses Kapitel thematisiert die wesentlichen Ziele des Chemieunterrichts sowie grundsätzliche Möglichkeiten, diese Ziele erfolgreich zu erreichen. Dabei geben die nationalen Bildungsstandards inklusive der vier Kompetenzbereiche die Richtung vor. Auch der besondere Lernbereich „Nature of Science“ wird adressiert. Guter Chemieunterricht kann anhand verschiedener Kriterien identifiziert werden. Zu den für den Lernerfolg besonders relevanten Tiefenstrukturen des Unterrichtens gehören kognitive Aktivierung, konstruktive Unterstützung und effektive Klassenführung. Für ein reflektiertes Handlungswissen benötigt eine Lehrkraft zudem Kenntnisse über die Vielfalt von Unterrichtsverfahren, die jeweils durch ein bestimmtes unterrichtliches Vorgehen und durch typische Unterrichtsphasen charakterisiert sind. Hierzu zählen z. B. das forschend-entwickelnde oder das historisch-problemorientierte Unterrichtsverfahren.
Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag thematisiert den Zusammenhang zwischen empirischer Bildungsforschung und praktischer Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen am Beispiel der 3. Studie zur Konfi-Arbeit in Deutschland, die in enger Wechselwirkung mit Multiplikator:innen und Praxisverantwortlichen konzipiert und durchgeführt wurde. Mit der Studie ging die Entwicklung eines multifunktionalen Online-Tools einher, das eine feedbackgestützte Qualitätsentwicklung vor Ort ermöglicht. Als Grundlage dafür wurde in einem internationalen Dialogprozess ein Qualitätsmodell entwickelt, das sich in zehn interdependente Dimensionen auffächert, die mit den Items des Feedback-Tools verbunden sind. Anschließend werden zentrale Ergebnisse zu Lehr-Lern-Prozessen in der Konfi-Arbeit präsentiert. Der Beitrag mündet in forschungsmethodische Überlegungen zu Potenzialen und Grenzen von Konfirmand:innenbefragungen in diesem non-formalen Bildungsangebot evangelischer Kirchen.
People in crisis sometimes seek professional support, and the relationship between service users and professionals is crucial in overcoming the crisis. To understand the relationship needs of people in crisis, 29 semi-structured interviews with service users were conducted and analyzed using a grounded-theory approach. The findings reveal that people in crisis seek a professional who is there for them, recognizes the crisis as an emergency and a solvable situation, treats them with respect, and offers individual support. Furthermore, there needs to be a general fit between professionals, the support services, and service users for a supportive relationship to be established. However, two main aspects were discovered where service users differ depending on the resources they can access during the crisis: While people with access to many resources seek a rather distant and egalitarian relationship, those with access to fewer resources prefer more intimate and hierarchical relationships with professionals.
This study explores social work students' perspectives on human rights in their practice, drawing on focus group interviews from universities in Germany, Poland, and the Philippines. Focus group discussions were coded using thematic content analysis based on an inductive approach in which themes emerge from the conversations between participants and the researchers and among themselves. It examines emergent themes on envisioning human rights' future in social work, highlighting novel application approaches. The research underscores the necessity of incorporating human rights education, emphasizing respect, equality, and dignity, into social work curricula. Students discuss the evolving nature of societal norms and human rights, advocating for adaptive, culturally sensitive approaches to meet demographic and societal changes. The findings suggest a paradigm shift toward a more inclusive perspective that integrates environmental and collective rights, marking a significant move from traditional social work practices. Additionally, the research highlights the international political context , including the rise of authoritarian nationalism, which poses significant challenges to the advancement of human rights globally. This underscores the urgency for social work to act as a counter-movement in defense of human rights and democratic principles. ARTICLE HISTORY
Zusammenfassung Der Beitrag analysiert die Befassung evangelisch-landeskirchlicher Kirchengemeinden mit politisch-kulturellen Fragen. Ausgehend von einer empirischen Studie innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland und einer darin umgesetzten ethnologischen Erhebung in vier beispielhaften Kirchengemeinden werden nun weitere Ergebnisse dargestellt. In der Analyse werden vier Schritte sichtbar, in denen eine Kirchengemeinde eine Befassung mit politisch-kulturellen Fragen als lebensweltliche Fragen ihrer Mitglieder ermöglichen und in ihre kommunikativen Strukturen integrieren kann. Damit schließt der Beitrag die Prozesse auf, in denen unterschiedliche Themen aus dem gesellschaftspolitischen Kontext wie „Politische Strömungen“, „Asyl und Migration“, „Islam“, „Infrastrukturelle Veränderungen“, „Sexuelle Orientierung“, „Soziale Probleme“ und „Umwelt und Klima“ an die religiöse Kommunikation der Gemeinde vor Ort angeschlossen werden können: Die ideologische Erschließung eines Themas als Thema der christlichen Gemeinde geschieht mithilfe biblisch-theologischer, systematisch-theologischer wie pastoraltheologischer Reflexionen. Im Anschluss kann eine Verortung des Themas in Kommunikationsprozessen der Gemeinde stattfinden und seine Anerkennung sichern. Nun können Gemeinden den Diskurs strukturieren und mögliche Konflikte moderieren. Die Sicherstellung eines Gleichgewichts zwischen Einheit und Auseinandersetzung erweist sich als zentrale Aufgabe für die Kirchengemeinde. In diesem Modus kann sie als Plattform für Engagement und Partizipation agieren und sich als leistungsstarke Sozialform innerhalb der Großkirche erweisen.
Zusammenfassung Hartmut Rosas Resonanztheorie gehört zu den populärsten der neueren soziologischen Theorien im deutschsprachigen Raum. Während sich die Soziologie in ihren verschiedenen Stoßrichtungen kritisch auf den Resonanzbegriff bezieht, erproben die angewandten Wissenschaften der Sozialberufe einen praktischen Turn der Resonanztheorie und suchen sie für eine gelingende Praxis fruchtbar zu machen. In dieser unmittelbaren Praxisorientierung werden allerdings Rosas theoretische Prämissen als Hypothek übernommen: So ist die Entfremdungsdiagnose, die Rosas These nach aus einer allumfassenden Beschleunigungsdynamik resultiert, der kritische Ausgangspunkt der Resonanztheorie. Statt jedoch dieser kritischen Diagnose auf den Grund zu gehen, wird sich vorschnell mit Blick aufs eigene Praxisfeld der Frage nach der Ermöglichung von Resonanzerfahrungen gewidmet. Der Artikel argumentiert, dass sich Resonanz nur als „Lösung“ ins Spiel bringen lässt, indem sie einem inkonsistenten Entfremdungsbegriff gegenübergestellt wird, der Entfremdung als Fremdheit verharmlost. Die gesellschaftlichen Grundlagen der Entfremdung bleiben derart unberührt. Gegen Rosas trivialisierten Begriff der Entfremdung stellt der Artikel eine Diskussion des Entfremdungsbegriffs: Als Kern der Entfremdung wird mit Karl Marx die Organisation der Arbeit als Lohnarbeit analysiert, und mit Rahel Jaeggi wird der an Marx angelehnte Begriff der Aneignung als Gegenbegriff zur Entfremdung reaktualisiert. Im Anschluss geht der Aufsatz auf die Konsequenzen für die Soziale Arbeit ein, für die sich einige nicht in der eigenen Praxis lösbare Schwierigkeiten ergeben, insofern sie ja mitunter zum Zurechtkommen in fremdbestimmten Lohnarbeitsverhältnissen in der entfremdenden Gesellschaft befähigen will. Der Artikel argumentiert, dass dies auf die Notwendigkeit eines kritischen Diskurses im Sinne einer „public sociology“ zwischen den in der Sozialen Arbeit Tätigen und der Klientel sowie zwischen der Sozialarbeitswissenschaft und der Öffentlichkeit hinausläuft.
Older people with a lifelong intellectual disability often do not have full access to health care services that are appropriate in terms of their more extensive and specific needs, or even the same health services as people without disabilities. In all healthcare settings, including acute care, they receive considerably less curative, health-promoting, preventative and rehabilitative services. Any unequal treatment of this particularly vulnerable group of patients with (intellectual) disabilities may be expressed frequently as violations of their integrity and their dignity. Older people with lifelong intellectual disabilities often have medical problems that require acute hospital treatment. In this target group, health problems are not exclusively due to their disabilities, but are also caused by increased vulnerability, which is exacerbated by degenerative and age-related health problems. Furthermore, health burdens in this group sometimes occur as a result of lifelong health inequalities and a shortage of adequate health care services. Structural and attitude-based discrimination practices in acute care hospitals can also contribute to increase existing vulnerabilities and exacerbate health problems. The aim of this article is to raise awareness of these interdependencies and to highlight crucial aspects of dignified and integrity-preserving care in acute hospitals.
The chapter investigates ‘good governance’ in times of pandemic and beyond. It starts by locating the chapter within debates concerning ‘rescaling’ and ‘multi-level governance’ and highlights the analytical importance of local-level policy for both ad hoc pandemic emergency governance and long-term integration governance. It draws on interview material to uncover the pattern of cooperation and conflict between migrant minorities and local government institutions in each of the three city locales. It outlines the importance of ‘substantive citizenship’ at the local level. The chapter concludes by suggesting that the Corona pandemic might have induced a turn towards ‘humble governance’ in all three city locales.
This chapter initially outlines this development of integration and integration policy in Stuttgart and outlines the unfolding of the pandemic in this context. It then concentrates on analysing how the dense web of institutional and inter-personal cooperation between Turkish migrant organizations and local state bodies has helped people to cope with the pandemic. The chapter concludes that next to obvious potentials, the pandemic has also revealed some of the limits of Stuttgart’s ‘integrationism’ policy approach.
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